Seit der Veröffentlichung meines Buches „Theorie der Hybriden Ökonomie“ Mitte 2010 sind nun fast zehn Jahre vergangen. Egal ob Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft, vieles hat sich in diesen zehn Jahren verändert. Der Börsenwert von Tesla knackt die 100 Milliarden Grenze, eine junge Klimaaktivistin ist Stammgast auf den Bühnen der Weltpolitik und in Österreich regiert die konservative ÖVP mit den Grünen. Nicht außen vor lassen sollte man die aktuelle Corona-Pandemie, die in vielen Ländern der Welt zu Versorgungsengpässen mit Antibiotika Medikamenten oder Schutzkleidung führt. Nun werden die Rufe nach regionalen Produktionsressourcen aus Politik und Wirtschaft lauter (u.a. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn). Das Anliegen der „Hybriden Ökonomie“ immer den optimalen Weg im Spannungsfeld von widerstrebenden Zielen zu suchen, ist angesichts der Corona-Krise aktueller denn je. Wir erfahren gerade mehr oder weniger schmerzlich, dass sich der Wert einer Volkswirtschaft nicht allein am BIP oder gar Export- oder Importquoten bemisst. Aus Sicht der Society wäre es beispielsweise nachhaltig wertvoll, bei den zentralen Elementen unserer Grundversorgung wie Energie, Wasser, Mobilität oder eben auch Gesundheit dort zu produzieren, wo der Bedarf ist um eine Versorgung der Bevölkerung unter allen Umständen und ohne Optimierung der Stückkosten sicherstellen zu können. Die Natur macht es uns übrigens vor: die wilde Tabakpflanze produziert den zur Abwehr ihrer natürlichen Feinde notwendigen Stoff Nikotin höchst selbst, und zwar je nach Bedarf, immer in ausreichendem Maß.